Teuerung. Die Anfragen bei der Schuldnerberatung Kärnten haben heuer um rund 80 Prozent
zugenommen. Der neue Leiter Andreas Pregl setzt nun weiter auf Prävention und mobile Beratung.
Die steigenden Kosten für Lebensmittel, Wohnen und Energie sind für immer mehr Menschen nicht mehr leistbar. Hin-u kommen noch fortlaufende Zinserhöhungen und Inflation. Wenig verwunderlich, dass die Anfragen bei der Schuldnerberatung im ersten Quartal um80 Prozent gestiegen sind. Über1.100 Beratungen haben heuer schon in den Büros in Klagenfurt und Villach stattgefunden. „Unsere Beratung für Privatpersonen ist vertraulich, lösungsorientiert und kostenlos. Alle Kärntner mit finanziellen Problemen, unabhängig von der Höhe der Schulden, können sie nutzen. Je früher man uns kontaktiert, desto besser“, sagt Geschäftsführer Andreas Pregl, der seit April die Schuldnerberatung leitet. Mit seinen 16 Mitarbeitern baut Pregl nun auf ein „Drei-Säulen-System“. Neben Beratung und Vertretung überschuldeter Personen werden zusätzlich Schwerpunkte in Finanzbildung bzw. Prävention sowie auf Mobile Beratung und Sprechtage gesetzt.
Überschuldung macht krank
Was viele Betroffene oft leugnen oder verdrängen: Schulden und finanzielle Not können buchstäblich krank machen. Je länger Menschen mit Überschuldungssituationen leben, umso stärker sind negative Auswirkungen auf die Gesundheit, wie Studien belegen. Gleichzeitig kann Krankheit finanzielle Probleme verursachen. Überschuldung führt aber auch zu Sozialer Isolation, da die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben schlicht finanziell nicht mehr leistbar ist. RS
Quelle: Stadtzeit Klagenfurt, Ausgabe vom 16. Mai 2023